Unser Angebot
Mehr als Lebensmittelverteilung
Der Isartaler Tisch ist nicht nur eine
Lebensmittelausgabe, wie es inzwischen einige
Tausend in ganz Deutschland gibt. Sie ist ein
wichtiges ergänzendes Hilfsangebot, um konkrete
und akute Not zu lindern. Sie ist die notwendige und
wichtige Soforthilfe, wenn das Geld nicht reicht, sich
und die Familie adäquat zu ernähren. Diese Hilfe
allein mindert die Not mittel- und langfristig nicht.
Sie hilft, mit der Not zu leben, führt aber nicht
heraus.
Wir beschränken uns allerdings nicht nur auf die
Umverteilung von Lebensmitteln. Vielmehr werden
bei erkennbarem Bedarf auch weitergehende Hilfen
erschlossen und möglichst Wege aus der Armut
aufgezeigt.
Zusätzlich zur Verteilung von Lebensmitteln bieten
wir gemäß unseren Grundsätzen zu einem
respektvollen Umgang auf „Augenhöhe“ einen
Aufenthaltsraum, eine Kleiderkammer und
Sozialberatung. Wir wollen unsere Kunden etwas
aus der Isolation holen, in die sie durch die
Sozialgesetzgebung gedrückt werden. Wir wollen
ihnen das Gefühl geben, dass sie mit ihren
Problemen nicht allein stehen und sie ein wenig am
normalen Leben teilhaben lassen.
Kleiderkammer
Durch die Erweiterung unserer Augabestelle konnten
wir unsere Kleiderkammer mehr als verdoppeln. Es
gibt ein wirklich erstaunliches Angebot an sehr gut
erhaltener Bekleidung für Männer und Frauen jeden
Alters. Auch für Kinder und Jugendliche ist die
Auswahl meist sehr groß. Wir bemühen uns stets,
unser Angebot den Jahreszeiten anzupassen.
Den Spendern dürfen wir versichern, dass bei uns
nichts weggeworfen wird. Alles, was nach einiger
Zeit nicht weggeht, bringen wir zur weiteren
Verwertung in die Dachauer Straße zur Diakonie.
Doch unser Angebot reicht oftmals über die
Bekleidung hinaus. Da gibt es manchmal auch
Taschen und Schulranzen, Bettzeug mit Kissen und
Decken, Kinderwägen und Spielzeug,
Küchenausstattung, Geschirr, usw., usw..
Lebensmittelausgabe
Wir verteilen Lebensmittel, die wir hauptsächlich aus
der Großmarkthalle beziehen. Zusätzlich dürfen wir
von den Supermärkten und Geschäften in
Baierbrunn, Pullach und Solln abholen. Vor der
Verteilung wird die gesamte angelieferte Ware
durchgesehen, die guten Sachen aussortiert und
alles Unbrauchbare entsorgt. Wir kaufen auch die
wichtigsten Grundnahrungsmittel zu. Das Ergebnis
landet in unseren Regalen wie bei einem kleinen
Supermarkt, nur dass Sie nicht zahlen müssen und
sich nicht selbst bedienen können.
Was es jeweils zu verteilen gibt, richtet sich
überwiegend danach, was wir bekommen. Das ist
von Woche zu Woche
unterschiedlich. Wir sind zwar der Meinung, dass wir
natürlich kein Vollsortimenter und Komplettanbieter
sind, dass wir aber in Menge und Vielfalt einen
erheblichen Anteil zur Versorgung unserer Kunden
mit Lebenssmitteln beitragen können.
Gemeinschaft
Richtig ist, dass bei uns niemand hungern muss,
nichts zum Anziehen haben oder obdachlos sein
braucht. Um dies zu verhindern gibt es
umfangreiche Hilfsangebote.
Falsch ist dagegen der Umkehrschluss, dass es
darum in Deutschland keine Armut gibt. Unsere
Armut ist eine andere. Sie definiert sich in der
Isolation, im Ausschluss von Menschen von einer
selbstbestimmten Teilhabe am normalen Leben -
nur aus Mangel an Geld.
Es heißt: „Arm sein ist schlimm, aber arm unter
Reichen ist viel schlimmer!“
Es macht sich nicht nur das Gefühl breit, dass nur
ich alleine meine Situation verschuldet habe,
sondern mehr noch, ich bin die Ausnahme, der
Verlierer, der Überflüssige. Wir alle wissen, das ist
falsch!
Bei uns gibt es einen großen Aufenthaltsraum. Hier
können Sie sich bei Kaffee und etwas Gebäck mit
anderen Menschen austauschen, die ein ähnliches
Schicksal haben wie Sie. Hier kommt es auch vor,
dass man Möglichkeiten entdeckt, sich sogar
gegenseitig helfen zu können.
Sozialberatung
Nur etwa ein Sechstel der Menschen, denen nach
den Bestimmungen des Sozialgesetzbuchs Hilfe
zusteht und die zu den Lebensmittelausgaben und
ähnlichen Einrichtungen gehen können, nehmen
dieses Angebot auch war. Leider nimmt die
überwiegende Mehrheit aus vollkommen falschem
Schamgefühl dieses Angebot nicht war.
Bei all diesen unseren Mitmenschen ist nur die
Armut als Ergebnis offensichtlich und meist nicht
einmal das. Die Menschen ziehen sich unfreiwillig
zurück, werden isoliert, da ihnen der Geldmangel
eine selbstbestimmte normale Teilhabe am Leben
nicht gestattet.
Um die damit einhergehenden Probleme und
Schwierigkeiten möglichst zu lindern, bieten wir
eine Sozialberatung vor Ort, sozusagen ambulant
und ohne vorhergehende Terminvereinbarung an.
Im Augenblick ist das nur einmal im Monat. Wir
arbeiten jedoch an der Ausweitung dieses
Angebots. Ziel ist es, jeden Freitag einen anderen
Themenkomplex mit speziellen
Beratungsangeboten abdecken zu können.